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Herbstzeitlose

 


 

Auf einigen Wiesen in Schutzgebieten hat sich die giftige Herbstzeitlose ausgebreitet, so dass eine Nutzung als Tierfutter nicht mehr möglich ist und die Flächen von Nutzungsaufgabe bedroht sind. Der LPV unterstützt und begleitet dort die Bekämpfung der Herbstzeitlose.

 

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Blätter der Herbstzeitlosen auf einer Wiese im Frühjahr und Blüten im Herbst.

 

Aufgrund ihres besonderen Wachstumszyklus ist die Herbstzeitlose besonders gut an die Bewirtschaftung von extensiven Wiesen angepasst.
Im Frühjahr beginnen die Knollen, die Tulpenzwiebeln ähneln, auszutreiben. Über die Blätter wird ab dem späten Frühjahr Energie wieder in die Knolle eingelagert, gleichzeitig wird eine Tochterknolle gebildet. Auch die Samenkapsel schiebt sich im Mai über die Erde. So kann sich die Herbstzeitlose im selben Jahr auf zwei verschiedene Arten verbreiten: generativ über Saatgut und vegetativ über die Tochterknolle (die genetisch mit der Mutterknolle identisch ist).

Bevor extensive Wiesen ab Mitte Juni traditionell abgemäht werden, beginnen die oberirdischen Pflanzenteile der Herbstzeitlose zu verwelken. Die Mahd schädigt die Pflanzen also nicht.

Im Herbst zeigen sich dann die Blüten der Herbstzeitlose. Werden die Blüten befruchtet, kann die Knolle im darauffolgenden Jahr eine Samenkapsel ausbilden.

 

Diese Besonderheiten müssen bei der Bekämpfung der Herbstzeitlosen beachtet werden.
Die Schädigung der Pflanzen muss stattfinden, bevor sie ausreichend Blattmasse bilden und somit Energie und Mutter- und Tochterknolle einlagern konnte. Dafür hat sich eine Blatthöhe von ca. 25-30 cm als passend erwiesen. In diesem Stadium schieben auch die Samenkapseln, die bei der Bekämpfung ebenfalls geschädigt werden.

 

Auf verschiedenen Flächen im Rheingau-Taunus-Kreis koordiniert der Landschaftspflegeverband seit 2021 die Bekämpfungsmaßnahmen.
Abhängig von Flächengröße und Häufigkeit der Herbstzeitlose kommen verschiedene Maßnahmen zum Einsatz:

Das Mulchen der Herbstzeitlose hat auf großen Flächen mit hoher Besatzdichte gute Erfolge gezeigt.
Auf kleineren Flächen wird das Mulchen durch Verwendung eines Freischneiders imitiert, was die Anzahl der Herbstzeitlose ebenfalls deutlich reduzieren kann.

In Randbereichen oder nach erfolgreicher Reduktion der Herbstzeitlosen-Anzahl folgt eine händische Bekämpfung, bei der die Knollen der Herbstzeitlose mit Ampferstechern ausgestochen werden. Aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes ist diese Methode nicht für große Flächen mit hoher Besatzdichte geeignet.