Neuhofer Heide
Ein besonderes Kleinod in Taunusstein
Im Natura 2000 Gebiet „Neuhofer Heide mit angrenzender Fläche“ befindet sich der größte zusammenhängende Bestand des seltenen Borstgrasrasens in unserer Region. Namensgebend für das Schutzgebiet ist die ebenfalls vorkommende Besenheide (Calluna vulgaris).
FFH-Gebiet "Neuhofer Heide mit angrenzender Fläche". Luftbild: Land Hessen, HLNUG, Natureg Viewer, Stand: 2023
Der flachgründige, nährstoffarme und saure Boden bietet wenig Ertrag. Genau das schafft aber die Voraussetzung für das Entstehen dieser einzigartigen Pflanzengesellschaft. Nur mit der richtigen Art der Nutzung kann die Neuhofer Heide erhalten werden. Zweimal im Jahr führt die Schäferei Albus ihre Tiere dorthin. Die Schafe verhindern wirkungsvoll das Zuwachsen der Neuhofer Heide mit Gehölzen, indem sie beispielsweise Brombeeren und Schlehen verbeißen. Vom Verbiss profitieren Borstgras und Besenheide.
Zur Blütezeit, etwa von Mitte August bis Mitte September, bietet die Besenheide vielen Blütenbesuchern einen reich gedeckten Tisch. Darunter befinden sich neben Wildbienen auch Schmetterlinge wieder Kleine Feuerfalter (Lycaena phlaeas).
Um eine Verjüngung der Besenheide zusätzlich zu begünstigen, wurde im Jahr 2022 an drei größeren Stellen der Oberboden abgetragen. Dieses unter dem Begriff „Plaggen“ bekannte Verfahren findet auch in der Lüneburger Heide Anwendung. Ohne die Konkurrenz von anderen Pflanzen findet die Besenheide auf den offenen Flächen gute Keimbedingungen. Das zeigen auch Versuche auf Kleinflächen in der Neuhofer Heide. Diese Entwicklung erfordert einige Jahre Geduld.
Um die Wiederansiedlung der Besenheide auf den geplaggten Stellen zu beschleunigen, hat der Landschaftspflegeverband an verschiedenen Stellen im Landkreis regionales Saatgut der Besenheide mit einem modifizierten Laubsauger geerntet und auf den geplaggten Stellen ausgebracht.
Ziel von Beweidung und „Plaggen“ ist es, die Neuhofer Heide als eine halboffene Weidelandschaft mit Borstgrasrasen, Besenheide und prägnanten Einzelbäumen zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Halboffene Weidelandschaft mit Bäumen, Borstgras und junger Besenheide.
Aufgrund des schwierig zu zäunenden, felsigen und steinigen Bodens wurde ein fester Zaun um die Beweidungsflächen errichtet. Er sichert die Weidetiere auch vor Raubtieren. Für die regelmäßige Beweidung der Neuhofer Heide, einem wahrlichen Kleinod in Taunusstein, ist der Zaun daher unerlässlich.
Auch Sie können dabei helfen, die Neuhofer Heide zu schützen, indem Sie:
- auf den Wegen bleiben.
- Ihren Hund angeleint führen.
- Abfälle und Hundekot im nächsten Mülleimer entsorgen. Nährstoffanreicherung bedroht den seltenen Lebensraum und mit Hundekot verschmutztes Gras macht die Weidetiere krank.
- keine Pflanzen oder Pilze pflücken. Sie sind Teil eines geschützten Lebensraums.
- die Weidezäune nicht beschädigen. Eine regelmäßige, ungestörte Beweidung ist Voraussetzung für die Erhaltung dieses wertvollen Lebensraums.
Wir bedanken uns für Ihr Verständnis und Ihre Mitwirkung!